Unter Cultural Hacking kann man das Erkunden und Eindringen in Systeme und deren Neu- und Umcodierungen verstehen. Es ist ein kritisches, oft auch subversives Spiel mit kulturellen Codes, Botschaften oder Werten.
Von den Dadaisten über den Situationismus und Punk existiert eine direkte Entwicklungslinie zu aktuellen Formen subversiver Strategien. Und diese folgen der Logik von Hackern: sich in fremden Systeme einschleusen und neue und überraschende Orientierungen einführen.
Über Manipulation und Zweckentfremdung von Alltagsgegenständen, -regeln und -routinen im aussermusealen, öffentlichen Raum wird die Strategie verfolgt, Tabuisiertes hervorzuheben resp. neue Lesarten des Gewohnten zu schaffen. Cultural Hacking als Kunst verläuft dabei entlang den Linien des Subtil-Politischen.
Der Vortrag vermittelt einen kurzen Überblick zur Theorie und Praxis des Cultural Hackings als Kulturtechnik und strategisches Handlungsprinzip.
Texte und Beispiele: culturalhacking.wordpress.com
Johannes Hedinger
Künstler und Kunstwissenschaftler (Zürich, New York), Studium der Kunst, Kunstgeschichte, Filmwissenschaft, Cultural Studies und Strategisches Marketing an Universität Zürich, HU Berlin, UCLA Los Angeles, ZHdK Zürich und UdK Berlin. Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste und der Universität zu Köln. Co-Gründer von Com&Com: www.com-com.ch; www.johanneshedinger.com